Friday, April 13, 2007

Unglaublich

Hallo meine Lieben,

ist es nicht unglaublich, wie schnell die Zeit manchmal vergeht? Als Kind konnte ich mir nie vorstellen, dass Zeit einmal ein negativer Begriff fuer mich sein koennte. Er ist zu diesem negativen Begriff fuer mich geworden, weil ich zu oft das Gefuehl habe, dass mir die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Wie Sand oder Wasser ist Zeit nicht richtig mit den eigenen Haenden greifbar. Und ich bin schon fast 6 Monate hier. Um genauer zu sein bin ich seit ca. 177 Tagen hier in Honduras und davon nur 15 auf Roatan. Ich sage euch, nur mit Worten, auch wenn ich mich noch so gut auszudruecken versuche, kann ich diese Zeit auf der Insel kaum beschreiben, deshalb habe ich auch gleich wieder ein paar Bilder fuer euch;)
Aber auch die Zeit hier in Tegucigalpa, die mich ja ueberwiegend gepraegt und veraendert hat, machte mich gluecklich und ich habe wirklich sehr viel erlebt. Ich gehe davon aus, dass ich mich sehr viel veraendert habe. Ich kann nicht konkret sagen, in wie fern sich fuer mich mein Weltbild veraendert hat, aber ich weiss jetzt auf jeden Fall, dass mein Idealismus, der noch vor meiner Reise sehr ausgepraegt war, geschrupft ist. Es tut zwar gut, wenn man helfen kann. Fuer den, der hilft und den, dem geholfen wird gibt es einfach auf beiden Seiten ein schoenes Gefuehl. Ich habe aber auch erfahren, dass ich nicht immer koerperlich helfen kann, wie zum Beispiel Plakate ueber Ernaehrung zu erstellen oder mit den Kindern zu spielen. Es ist schon eine grosse Hilfe fuer manche Menschen, die sich mitteilen moechten, wenn ich bloss anwesend bin und zuhoere. Aber momentan bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich mich ein bisschen, sagen wir ein bisschen viel, nach Luxus (wie z.B. taeglich fliessendes Wasser, saubere Strassen und schadstoffarme Luft, mein schoenes grosses Bett und eine ganz feste Umarmung und ein paar super schoene, liebe Worte), Familie und Freunde, nach Sauberkeit, zivilisierte Konversation und einem wirklich richtig guten Buch sehne. Ein heisses Bad, ein Kakao und eine nette Kerze waeren auch nicht verkehrt:)

Aber ich habe hier auch sehr viel ueber mich erfahren. Ich dachte erst, ich weiss nach Honduras durchaus, was ich will, aber momentan weiss ich weniger, was ich will, als vor meiner Reise. Vielleicht ist es einfach die Tatsache, dass ich in einer Woche wieder in Deutschland bin und mein "altes Leben" aufnehmen werde. Es wird zwar nie wieder ein "altes Leben" geben und ich werde nicht die "alte Vanessa" sein, aber was ich sagen moechte ist, dass ich 6 Monate versucht habe zu helfen und kaum Komfort hatte und noch weniger an mich selbst gedacht habe. Deshalb werde ich insofern mein "altes Leben" aufnehmen, dass ich wieder mehr an mich denken muss, mehr an meine Zukunft und mehr an das, was ich in meinem Leben und aus meinem Leben machen moechte. Das ist schwer.
Wie sagt man? "Der Ernst des Lebens beginnt". Ich finde diese Frase zwar ein wenig zu abgedroschen, um sie hier jetzt platt zu treten und zu analysieren und zu interpretieren und in wie fern sie auf meine zukuenftige Situation passt, aber irgendwie stimmt es, findet ihr nicht auch? Der "Ernst des Lebens beginnt jetzt fuer mich" und zwar heisst das Studium(wenn ich weiss, was ich will), Arbeit(wenn ich eine finden sollte), semesterliche Studiengebuehren(wenn ich sie finanzieren kann) usw. und nach all diesen Abenteuern, die ich hier erlebt habe, soll ich damit anfangen? Also ich kann euch von vornherein sagen, dass ich fuer nichts garantieren kann und ihr lieber nicht 100% daran glaubt, falls ich mich fuer etwas entscheiden sollte, denn ich weiss nicht, wie lange ich das festhalten werde. Und vielleicht haue ich auch gleich wieder ab? Nein nein, keine Angst, erst lasse ich mich gruendlich verwoehnen:)
Okay, dann lasse ich euch mal einen kleinen Einblick in meinen 2,5 woechigen, karibischen Traum gewaehren.

Noch in Tela auf dem Festland

















An der Faehre angekommen. Eigentlich wollte ich nach Utila, eine kleine Nachbarinsel von Roatan, habe mich aber dann umentschieden, da Roatan groesser ist und ich mehr unternehmen konnte




Mein erster Tag auf Roatan, der groessten der drei Islas de Bahia im karibischen Meer










In der Nacht hatte es geregnet und auch tagsueber war der Himmel eher bewoelkt, aber es war immer warm bis sehr schwuel








Ein andere Tag und wunderschoenes Wetter.
Und ein fast menschenleerer Strand.


IchIchIchIchIchIchIchIchIchIchIch

Unter dieser Palme war die Sonne schon ertraeglich, aber noch schoener war es, ins tuerkise Meer zu springen:)























Das ist mein Lieblingsphoto. Wir sitzen an der Bar und trinken eine Cola und koennen die Instrumente der Band beobachten und das Meer sehen



Ich bin furchtbar traurig, dass ich wieder zurueck nach Deutschland gehe, aber es ist einfach Zeit, nicht wahr? Nur seid bitte nicht so boese auf mich, wenn ich mich die ersten paar Tage nicht von dieser Zeit hier in Honduras trennen kann und wahrscheinlich spansich sprechen werde;)

Also Mami, wann beginnt dein Spanischkurs? ;)

Bis dann ihr Lieben, noch immer sehr weit entfernten.
Bis ganz bald,
eure Vanessa

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Hallo mein Engel, dass sind wirklich wünderschöne Bilder! Schade, dass du kein Bild von der Hütte, in der du gewohnt hast auf die Seite gesetzt hast. Bei diesem wunderschönen Strand, verstehe ich dich, dass das Heim kommen schwer fällt. Als du vor sechs Monaten die grosse Reise angetreten hast, war der Abschied zuerst nicht so schwer, du wusstest, du kommst bald wieder und die Aufregung auf das Neue war sehr gross. Das Heim kommen fällt vielleicht deshalb so schwer, weil du weisst (im grossen und ganzen) was dich hier erwartent und du weisst, dass du das Land vielleicht für immer verlässt. Ich war noch nie so weit weg und schon garnicht so lange, ich kann es nicht wirklich nachempfinden, doch verstehen und es wird auf dich eine schwere Zeit mit Trauer und auch eine Art Heimweh zukommen. Ich wünsche dir, dass du das schnell überwindest und deinen Platz hier wieder findest also in Deutschland egal wo. Ich liebe dich und freue mich auf eine Neue :) Vanessa

12:41 PM  

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